Mitglieder des Bürgerkomitees entscheiden über Altstadt-Stiftung

Mit einer Rekordbeteiligung rechnet das Bürgerkomitee „Rettet die Altstadt Stralsund“ bei seiner Jahresversammlung vom 29. bis 31. August. Rund 160 Teilnehmer haben sich für das abwechslungsreiche Programm angemeldet, zu dem Besichtigungen des Ozeaneums und des Theaters gehören.


Doch auch die Diskussionen über die Gründung einer Altstadt-Stiftung und die Neuwahl des Vorstandes dürften zum Interesse beitragen. Wie die OZ berichtete, debattiert das Bürgerkomitee seit Monaten über die Idee, einen großen Teil der Barschaft
des Vereins in einer Stiftung festzulegen und die Finanzierung der Arbeit damit langfristig zu sichern. Außerdem will man damit dem Finanzamt Rechnung tragen, das den Kassenbestand des Vereins als zu hoch anmahnte.


Schon im April erkundete der Vorstand bei einer Postkarten-Aktion die Meinungen zu diesem Thema. Der Rücklauf war erfreulich gut, berichtete jetzt auf Nachfrage der Vereinsvorsitzende Prof. Rupert Eilsberger. Rund 80 Karten mit Meinungsäußerungen seien eingetroffen, wobei sich zwei Drittel der Mitglieder für die Stiftung aussprachen.


Wichtig seien dem Vorstand aber auch die Argumente der Gegner gewesen. Sie liefen darauf hinaus, die Vereinsmittel lieber für die Unterstützung aktueller Baumaßnahmen aufzuwenden, statt sie langfristig auf die Hohe Kante zu legen und nur mit den Zinsen zu haushalten. „Ich bin auf gute Diskussionen gespannt“, bekannte Bürgerschaftsmitglied Eilsberger, der sich noch einmal als Vorsitzender zur Wahl stellt.


Zur Einstimmung auf das Treffen hat das Bürgerkomitee eine neue Ausgabe seiner Zeitung „Giebel & Traufen“ veröffentlicht. Dabei werden auf einer Doppelseite sämtliche sanierungsbedürftigen Gebäude in der Altstadt gezeigt. „Es handelt sich um 90 Häuser, etwa zehn Prozent aller an den Straßen liegenden Gebäude“ so der Vorsitzende.
Die Jahreshauptversammlung beginnt Samstag um 10 Uhr im Löwenschen Palais.
Nach der Mittagspause hat sich eine kleine Programmänderung ergeben. Um 14 Uhr geht es zunächst ins Theater, ehe am Abend eine Führung durch das Ozeaneum organisiert ist. Man habe sich zum Tausch der Besichtigungen entschlossen, weil der Besucherandrang im Ozeaneum über Mittag gewöhnlich am Größten sei. Am Sonntag treffen sich die Bürgerkomitee-Mitstreiter um 10 Uhr in der Marienkirche, wo nach dem Gottesdienst Kantor Marin Rost die barocke Stellwagen-Orgel vorstel-len wird. Auch die Enthüllung des Renaissance-Portals in der Jakobiturmstraße – eines der langwierigsten Förderprojekte des Vereins – erleben die Mitglieder.


K.HOFFMANN